Die Schnellläuferpresse der Baureihe EP4 zum Stanzen von Elektroblechen ist die logische Weiterentwicklung des Pressentyps EP3. Einige wichtige Neuerungen sorgen für eine zusätzliche Qualitätssteigerung in der Produktion und gleichzeitig für höhere eine Produktivität. Hierbei hervorzuheben sind die dynamische Regelung der Eintauchtiefe und der Einbau der Exzenterwelle von oben.
Dynamische Eintauchtiefenregelung
Beim Stanzen kann die Eintauchtiefe des Stößels durch eine Längenausdehnung der Pleuel (aufgrund des Erwärmens der Maschine) variieren. Dies kann sich besonders beim Stanzpaketieren kritisch auswirken. Die Stanzpresse EP4 ermöglicht eine Regelung der Eintauchtiefe während des Stanzvorgangs ohne Einfluss auf Teilegenauigkeit und Werkzeugverschleiß. Das Ergebnis ist eine erhebliche Produktivitätssteigerung, denn es entfallen alle Maschinenstillstände zur Korrektur des Stößelhubs. Auch die Werkstückqualität profitiert von dieser Funktion, denn das Qualitätsniveau des Endprodukts bleibt konstant hoch.
Einbau der Exzenterwelle von oben
Dank der von oben eingebauten Exzenterwelle lassen sich Wartungseingriffe in deutlich kürzerer Zeit ausführen, ohne die Maschine demontieren zu müssen. Selbst eine eventuelle Änderung des Stößelhubverstellbereichs ist erheblich weniger zeit- und arbeitsaufwendig, da man nur die Welle und keine weiteren Komponenten der Maschine auswechseln muss.
Auch die Wartungszugänglichkeit der Gleitlager ist deutlich verbessert.
Weitere Merkmale:
Volle Stanzkraft unter allen Einsatzbedingungen
Das Schwungrad ist mit einer Buchse am Ständer befestigt und lastet daher nicht auf der Exzenterwelle. Es ist überdimensioniert und ermöglicht Stanzarbeiten, bei denen die volle Nennpresskraft erforderlich ist, auch bei extrem niedrigen Stößelgeschwindigkeiten auszuführen, die geringer sind als bei anderen Pressen gleicher Presskraft. Die Steifigkeit des Pressentischs gewährleistet eine hohe Lebensdauer der Werkzeuge, was sich besonders beim Einsatz von Hartmetallwerkzeugen bezahlt macht.
Inspektion des Werkzeugs
Eine serienmäßige Stößelschnelllüftung aller EP4-Pressen gestattet ein schnelles Öffnen des Werkzeugs sowohl zu Inspektionszwecken als auch zum Lösen der festgefahrenen Presse, ohne die Zuganker zu erhitzen. Die untere Stößelplatte ist ohne Ausbau des Stößels demontierbar.
Hydrostatische Schmierung der Hauptlager
Beim Pressentyp EP4 erfolgt die Lagerschmierung als Hochdrucköleinspritzung in die Welle mit anschließendem Ölaustritt an den Lagern. Dieses Verfahren bewirkt eine hydrostatische Lagerung der Welle und eine entsprechende Reduzierung von Axial- und Radialspiel.
Dynamischer Massenausgleich
Im Kopfstück der Presse befindet sich ein System für den Massenausgleich der Maschine, das einen Betrieb ohne Verankerung am Hallenboden zulässt. Bei allen EP4-Pressen ist die untere Stößelplatte ohne Ausbau des Stößels demontierbar. Dadurch ist z.B. ein Nachschleifen der Werkzeugaufspannfläche möglich.
Hydraulische Kupplungs-Bremskombination mit eigenem Hydraulikaggregat und Pressensteuerventil zur Regelung und Konstanthaltung des Betriebsdrucks.
Schwungrad im Pressengestell gelagert und nicht von der Exzenterwelle abgestützt, daher eine geringere Biegebeanspruchung der Welle.
Exzenterwelle nitriergehärtet für eine außergewöhnliche Dauerfestigkeit.
Steuerungs- und Überwachungssystem
Bedienerfreundlichkeit ist die Grundvoraussetzung für eine hohe Produktionseffizienz.
Alle Pressen der Baureihe EP4 verfügen über ein absolut zuverlässiges und bedienerfreundliches Steuerungs – und Überwachungssystem mit einem umfassenden Funktionsumfang. Die Diagnosefunktion leitet den Bediener bei der Fehlersuche bis hin zu kleinsten Details. Unterstützt wird sie vom Teleservice, mit dem alle Maschinen serienmäßig ausgestattet sind.